Free2Play | C&C für lau? (2024)

Free2Play | C&C für lau?

In wenigen Stunden steht uns die Enthüllung des neuen Command & Conquer Titels bei den Spike Video Game Awards 2011 in Los Angeles bevor und in den vergangenen Wochen haben wir bereits an vielen Punkten wild spekuliert, . Etwas, das bisher nicht diskutiert wurde sind die Fragen nach den „Vertriebswegen“ des neuen C&Cs.

In den vergangenen Jahren ist die Videospielbranche angesichts sich immer weiter verbreitenden Breitbandanschlüssen und dem „always-on“ Gamer, sowie der wachsenden Menge an raubkopierten Videospielen immer wieder auf der Suche nach dem perfekten Geschäftsmodell um möglichst viel Profit mit einem Produkt machen zu können. Digital Distribution als einer der Schritte dahin ist der Service der Hersteller über die Plattformen wie Steam, Battle.net oder Origin dem Spieler die Möglichkeit zu geben sein gewünschtes Produkt sofort zu kaufen zu beziehen und bereits Minuten später zu spielen. Eine Entwicklung die bei nicht wenigen unkritisch gesehen wird aber dennoch dazu führt, dass das herkömmliche Konzept ein Boxed Spiel in einem Laden zu kaufen immer weiter zurückgedrängt wird. Zu diesem Thema gab es kürzlich auch ein interessantes Interview vom Industrygamer mit EA COO Peter Moore, der darüber berichtet, dass es immer wichtiger wird, das Spieler jederzeit und immer zugriff auf die Inhalte haben – die sie möchten.

Es ist daher wohl davon auszugehen, dass auch das neue C&C Live Online auf den gängigen Plattformen – vorrangig Origin – zu beziehen sein wird. Was aber viel interessanter, an dem ganzen „instant-Play“ Konzept ist, ist das Free-2-Play Konzept, welches in den letzten Jahren immer mehr Zulauf in der Videospielbranche gefunden hat.

Was bedeutet Free-2-Play

Gegen eine Registrierung ist es dem Spieler Möglich ein Spiel völlig kostenfrei herunterzuladen und sich innerhalb einer Onlineumgebung auszutoben und sein Lieblingsgame zu zocken. Finanziert wird das ganze je nach Konzept – durch Werbung – oder Microtransactions. Vom Grundprinzip her ähnelt dieses Konzept, dem der Konsolenhersteller oder dem Konzept des Amazon Kindle Fire, welche an und für sich für den Hersteller keinen Gewinn erwirtschaften – oftmals sogar vom Hersteller subventioniert werden – um dann mit der Späteren Software und den Inhalten das Geld zurück in die Kassen zu spülen.

Was sind Microtransactions?

Unter Microtransactions versteht man den Kauf digitaler Güter für Geldbeträge unter 5 Euro. Die Ausgestaltung von solchen Micropayments ist sehr vielfältig, so gibt es Beispiele wo nur optische und kosmetische Veränderungen am Spiel erkauft werden können, Möglichkeiten neue Singleplayermissionen als Downloadable Content (DLC) nachzukaufen, die Freischaltung von Komfortfeatures, die einem zum Beispiel mehr Nicknames ermöglicht oder die Möglichkeit einräumt diesen zu ändern bis hin zur Freischaltung von Erfahrungsboni oder zusätzlichen Waffen und spielrelevanten Inhalten. Gerade die letzten Punkte sind für viele zu Recht immer das Totschlagargument gegen das Free-2-Play bzw. Konzept der Microtransactions, da dort bei falscher Umsetzung extrem leicht derjenige, der mehr Geld in ein Spiel investiert sich einen Vorteil erkaufen könnte – Kein Hersteller will das, und selbst wenn dies möglich ist, wird von den meisten doch mit Fadenscheinigen Ausreden herum geredet und behauptet, dass die Vorteile nicht Spielrelevant seien – vgl. BattleForge.

League of Legends als Beispiel fürFree-2-Play als Erfolgsmodell​

Funktionierende Free-2-Play Modelle

Mittlerweile gibt es jedoch zahlreiche Spiele, welche sehr wohl mit einem Free-2-Play Konzept gestartet sind und einige wenige sind damit auch besonders erfolgreich, wie zum Beispiel Battlefield Heroes oder League of Legends. Letzteres hat mittlerweile eine Spielergemeinde von rund 4 Millionen Spielern besitzt die täglich einloggen und in den letzten Wochen bereits neue Rekordzahlen vermelden konnte. Das Konzept ist einfach – man registriert sich –lädt das Spiel kostenlos herunter und kann mit verschiedenen wöchentlich wechselnden Helden Spielen. Möchte man längerfristig einen Helden spielen so kann man ihn sich entweder mit ingame erspielten Punkten (ca. 15-25 Spiele pro Held – variiert jedoch je nach Aktualität und Sonderangebotslage) oder eben mit Riot Points kaufen. Diese erhält man nur gegen Bares. Außerdem gibt es für das Metagame Erfahrungsboni, Heldenpakete und zusätzliche Speicherplätze für Talentkonfigurationen zu kaufen um diese nicht stets neu einstellen zu müssen. Kurzum hat es Riot games mit diesem Spiel geschafft ein Spiel zu schaffen, welches offensichtlich von vielen Spielern angenommen und häufig und intensiv gespielt wird – komplett kostenlos - und dennoch einen Markt aufgebaut, bei dem das Spiel rentabel funktioniert.

BattleForge – EAs gescheiterter Versuch…

Auch EA hat bereits mehrere Eisen im Free-2-Play Feuer – so auch das Echtzeitstrategiespiel BattleForge, welches vom deutschen Entwicklerteam Phenomic in Ingelheim am Rhein produziert wurde. BattleForge ist eine Art RTS-Umsetzung eines klassischen Sammelkartenspiels. Man erkauft sich Kartenboxen mit echtem Geld und erhält so, mit Glück neue Einheiten, Zauber und Gebäude um die eigene Armee, welche vor dem Spiel zusammengestellt werden muss aufzuwerten. EA jedoch hat bei BattleForge einige Fehler gemacht, die dafür gesorgt haben, dass dieses Spiel gefloppt ist – so ist das Konzept, dass die eigene Armee mit echtem Geld aufgewertet werden kann an sich ein großes Problem für die Fairness in einem Echtzeit-Strategietitel und zum anderen wurde BattleForge zunächst als Vollpreistitel in die Regale gestellt, um es 2 Monate später Free-2-Play zu machen – ein Punkt der große Teile der ehemals enthusiastischen Fanbase gesprengt hat. Heute fristet BattleForge daher ein einsames Leben in der Vergessenheit – administriert von DICE, welche die Reste der Phenomic Mitarbeiter übernommen haben.

Free2Play | C&C für lau? (3)


BattleForge: nach Ansicht Vieler ein gutes Spiel, welches durch falsche Free-2-Play Politik zerstört wurde


Glaubt ihr ein Free-2-Play Konzept in einem Echtzeitstrategietitel – umgesetzt in welcher Art auch immer – hätte Aussicht auf Erfolg? Welche Micropayments wären für euch in Ordnung (zum Beispiel ausschließlich kosmetische) oder lehnt ihr dieses Konzept gänzlich ab und setzt voll auf ein Vollpreisspiel, in welchem ihr dafür alles enthalten habt?

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